ZDF 37 Grad | 30 min, 2002

Jeden Abend ist Lieselotte Balsebre mit ihrem Fahrrad unterwegs – egal ob es regnet, hagelt oder die Straßen vereist sind. Ihr Ziel ist immer dasselbe: „ihre“ siebzig Katzen, die im Hellersdorfer Neubaugebiet unter Autos und in Gebüschen leben, einen weiteren Tag vor dem Verhungern und Erfrieren zu bewahren. Um ebenso viele Straßenkatzen kümmert die siebzigjährige Helga Girschik. Die Frauen bringt ihre Tierliebe an die Grenze der eigenen Existenz. Sie haben sich verschuldet und ernähren sich von kostenloser Abschreibware aus dem Supermarkt, um Futter und Tierarztkosten finanzieren zu können. Die nächtlichen Füttertouren strapazieren die Gesundheit der beiden immer wieder bis zum Kollaps. Wir begleiten die beiden Frauen das Jahr hindurch bis zum nächsten Winter und erleben, wie ihr Kampf für das Überleben der Straßenkatzen immer mehr zu ihrem eigenen Überlebenskampf wird.

Stab

Buch und Regie: Jana Matthes & Andrea Schramm
Kamera: Andreas Bergmann, Fariba Nilchian
Schnitt: Michael Liss

Rezensionen

„Verrückt! Einfach komplett meschugge! Oder wie soll man zwei alte Frauen sonst nennen, die ein ganzes Heer hungernder Straßenkatzen füttern? Die buchstäblich ihren letzten Cent dafür geben, Tiere zu versorgen, die den meisten Mitbürgern lästig sind? Die Autorinnen dieser Reportage versuchten gar nicht erst, Verständnis für so eine grenzenlose Tierliebe zu wecken. Trotzdem erreichten sie mit ihrem anrührenden Film genau das! Der Bericht über zwei Menschen mit übergroßem Pflichtgefühl war faszinierend, sehr feinfühlig und tolerant. Beispielhaft.“

Mainzer Rhein Zeitung